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Informationen zum Landesgrundstücksmarktbericht 2010

Der Landesgrundstücksmarktbericht gibt einen Überblick über den Grundstücksmarkt in Niedersachsen im Jahr 2009. Er ist das Ergebnis der Auswertung sämtlicher notariell beglaubigter Grundstückskaufverträge durch die Gutachterausschüsse für Grundstückswerte. Es werden neben Umsatzzahlen des Berichtsjahres die Umsatzentwicklung in den letzen 5 Jahren, das Preisniveau und die Preisentwicklung nach Grundstücksarten beschrieben.

In 2009 wechselten durch ca. 88.000 Verträge 454 km² Grundstücksfläche für 10,0 Milliarden Euro den Eigentümer. Davon betrafen 16 % der Kaufverträge Bauland, 46 % bebaute Grundstücke, 22 % Wohnungs- / Teileigentum und 13 % land- und forstwirtschaftliche Flächen.

Der Grundstücksmarkt in Niedersachsen hat sich gegenüber 2008 im Jahr 2009 unterschiedlich entwickelt. Insgesamt nahm die Anzahl der registrierten Kaufverträge um + 1 % (2008: - 1 %) zu. Bis auf die Teilmärkte Reihenhäuser / Doppelhaushälften (+ 3 %), Wohnbauland (+ 3 %), Eigentumswohnungen (+ 7 %) und Gemeinbedarfsflächen (+ 13 %) wiesen alle anderen Teilmärkte negative Entwicklungen auf:
Ein- und Zweifamilienhäusern - 2 %, landwirtschaftlich genutzten Grundstücke - 4 %, Mehrfamilienhäuser -12 %, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude - 18 % und gewerbliches Bauland - 23 %.

Der Geldumsatz ist gegenüber dem Vorjahr insgesamt um - 12 % (2008: - 18 %) gesunken, in der Region Hannover sogar um - 22 %. Ein besonders starker Rückgang ist in Niedersachsen bei den Teilmärkten Mehrfamilienhäuser (- 34 %), Geschäfts- und Verwaltungsgebäude (- 34 %) und gewerbliches Bauland
(- 43 %) zu verzeichnen. Wie auch im Vorjahr zeigte sich in 2009, dass die Verkäufe größerer Wohn- und Geschäftsimmobilien sowie von Portfolioverkäufen an Großanleger rückläufig sind.

Die durchschnittliche Preisentwicklung für Bauland des individuellen Wohnungsbaus bewegte sich, abhängig von Angebot und Nachfrage, zwischen - 11,8 % im Landkreis Lüchow-Dannenberg bis zu + 6,7 % im Landkreis Hildesheim. In den meisten Gemeinden haben sich die Preise kaum verändert. Bauland mittlerer Lage kostet einschließlich der Erschließungskosten in Niedersachsen zwischen 17 €/m² im Landkreis Lüchow-Dannenberg und 450 €/m² auf der Insel Langeoog. Der durchschnittliche Preis ist konstant geblieben und liegt bei 89 €/m² (Vorjahr: 89 €/m²).

Beim gewerblichen Bauland ist in 2009 die Anzahl der Verträge um - 23 % (2008: + 3 %) gefallen, die dabei veräußerte Gesamtfläche fiel um - 47 % (2008: + 43 %). In 2008 war noch eine höhere Anzahl großflächiger Gewerbegrundstücke veräußert worden. Die Preise für diese häufig von Kommunen angebotenen Flächen sind seit Jahren fast unverändert.

Bei den bebauten Wohngrundstücken ist die Anzahl der Verträge im Jahr 2009 um - 2 % (2008: + 2 %) gefallen. Der Niedersächsische Immobilienindex (NIDEX) für Einfamilienhäuser zeigt, dass die Preise für Neubauten weiter gestiegen sind. Bei den 10 Jahre alten und älteren Gebäude setzte sich der Preisrückgang fort. Durchschnittlich wurden für freistehende Einfamilienhäuser zwischen 80.000 Euro im Landkreis Lüchow-Dannenberg und 256.000 Euro in der Landeshauptstadt Hannover gezahlt. Im Landesdurchschnitt wurden für ein Einfamilienhaus 137.000 Euro (2008: 138.000 Euro), für ein Zweifamilienhaus 147.000 Euro (2008: 144.000 Euro) und für Reihenhäuser/Doppelhaushälften 128.000 Euro (2008: 127.000 Euro) bezahlt.

Die Anzahl der Verträge für Eigentumswohnungen ist gegenüber dem Vorjahr um + 7 % (2008: - 1 %) gestiegen. Der Niedersächsische Immobilienindex (NIDEX) für Eigentumswohnungen ergibt, dass die Preise für Neubauten im Jahr 2009 weiter gestiegen sind. Auch bei älteren Wohnungen konnte ein Preisanstieg beobachtet werden. Neue Eigentumswohnungen kosteten je m² Wohnfläche zwischen 1.190 Euro im Landkreis Peine und 2.340 Euro in der Landeshauptstadt Hannover.

Die Anzahl der im Wege von Zwangsversteigerungsverfahren übertragenen bebauten Grundstücke ist bei den Ein- und Zweifamilienhäusern sowie beim Wohnungs-/Teileigentum gestiegen. Bei den Teilmärkten Mehrfamilienhäuser und Geschäfts- und Verwaltungsgebäude ist dagegen ein Rückgang der Zahlen festzustellen.

Die Anzahl der Verträge für landwirtschaftlich genutzte Flächen auf dem Immobilienmarkt ist um - 4 % (2008: + 9 %) gesunken. Ihr Flächenumsatz im Land ging um - 8 % (2008: + 1 %) zurück. Im Jahr 2009 wurden in Niedersachsen, insbesondere im Weser-Ems Gebiet, zum Teil deutlich höhere Preise für landwirtschaftlich genutzte Flächen gezahlt.

Landesgrundstücksmarktbericht 2010
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